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14. Januar 2022

[Rezension] Mieko Kawakami - Heaven

 

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Inhalt: Sie sind beide Außenseiter und Opfer übler Mobbing-Attacken und haben doch noch kein Wort miteinander gewechselt: der vierzehnjährige namenlose Ich-Erzähler und seine Klassenkameradin Kojima. Als Kojima aber beginnt Nachrichten zu schreiben, entwickelt sich ein Dialog zwischen den beiden, entsteht etwas Schönes, Zartes. Bald jedoch wird die gerade geschlossene Freundschaft auf eine harte Probe gestellt.
In ihrem packenden Roman erzählt Mieko Kawakami die Geschichte zweier Jugendlicher, die anders sind, in einer Gesellschaft, die kein Anderssein erträgt und stellt damit abermals ihr schriftstellerisches Talent unter Beweis.
Quelle: Verlag

Erster Satz: Eines Tages Ende April steckt zwischen den Bleistiften in meinem Federmäppchen ein mehrfach gefaltetes Stück Papier.

Der namenlose Protagonist wird stets nur als "Ich" dargestellt, während die Geschichte durchgehened aus seiner und somit der Ich-Form beziehungsweise Perspektive beschrieben wird. Anfangs war ich zugegeben ein bisschen verwirrt aber mit der Zeit und mit den gelesenen Kapiteln gewöhnt man sich als Leser daran.
Der Protagonist "Ich" findet Briefe, die ih scheinbar aus seiner persönlichen Hölle holen. Die Schwerpunkte dieser Geschichte bezieht sich auf Mobbing, Selbstfindung und Freundschaft, die in dieser Geschichte ganz groß geschrieben wird.

Mein Leben soll doch nicht nur aus Alarm und ab und zu ein bisschen Glück bestehen. Meine Norm soll weder Glück noch Alarm sein, sondern der Zustand dazwischen.
Quelle: Mieko Kawakami - Heaven
Während des Lesens fand ich die Emotionen des Protagonisten sehr packend. Es ist lange her, dass ich von einer Geschichte sehr getroffen war und ein Buch als mein Herzensbuch bezeichnet habe. Aber bei diesem Buch ist es zu hundert Prozent der Fall.
"Ich" ist noch Schüler und hat in seiner Schule keine einfache Zeit. Als wäre diese Zeit nicht schon schlimm genug, spürt er auch, wie die Angst in anderen Momenten die Oberhand annimmt und vieles bestimmen sowie beeinflussen kann. Umso wichtiger ist es, dass man in solchen Momenten eine Person hat, die einem Kraft, Mut und Halt gibt. Diese Person nimmt in dem Buch eine adnere Form an, die ihr eigenes Päckchen zu tragen hat und dennoch scheinen sich beide gesucht und gefunden zu haben.

"Der Einzige auf der Welt, der spricht, Probleme macht und was weiß ich, ist der Mensch. Bescheuer oder? Wenn man darüber nachdenkt.", sagte Kojima, schnaubte und lachte.
Quelle: Mieko Kawakami - Heaven

Der Schreibstil der Autorin ist sehr fesselnd und zeigt dem Leser im Endeffekt, wie die Menschen eigentlich sind. Gerade diese nicht umschriebene Wahrheit in diesem Buch, fand ich faszinierend, traurig und fesselnd zugleich.
Die Geschichte zeigt, wie grausam Menschen sein können. Wie wichtig es ist, dass man jemanden an seiner Seite hat und wie sehr man entweder an das Erlebte zerbrechen oder wachsen kann.


Fazit: Heaven als Geschichte hat den passenden Titel, wie ich finde. Als persönliche Meinung kann man sich selbst aussuchen, wie Heaven für die eigene Person aussieht. Heaven erzählt von zwei Außenseitern, die sich gegenseitig gefunden haben. Die Geschichte hat ihre Schattenseite und erzählt von üblen Mobbingtaten aber auch von Lichtseiten wie große Gefühle und Freundschaften.
In meinen Augen ist Buch eine Triggerwarnung vom Anfang bis zum Schluss aber packend, faszinierend und ein Jahreshighlight für mich persönlich.

Eckdaten

Release: 17. September 2021
Originaltitel: Hevun
Format: Gebundene Ausgabe (192 Seiten)
Genre: Roman
Verlag: Dumont
ISBN: 978-3-8321-8374-5
Preis: 22 € [D]

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