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14. November 2017

[Rezension] Julianna Grohe - Räuberherz





Inhalt:

Als wäre sie in eine schräge Version von "Die Schöne und das Biest" geraten, findet sich Ella in der Villa eines reichen Mannes wieder. Statt jedoch mit tollen Kleidern und Schmuck verwöhnt zu werden, soll sie die Hausarbeit erledigen, während ihr Entführer eine Traumfrau nach der anderen anschleppt.
Welches Geheimnis verbirgt er? Weshalb hört Ella manchmal Stimmen im Haus, obwohl niemand in der Nähe ist? Und warum fühlt sie diese seltsamen elektrischen Schläge, wenn sie aus Versehen seine Haut berührt?
Ella ahnt bereits nach kurzer Zeit, dass seine Hartherzigkeit nichts als Fassade ist...doch was wird sie dahinter finden?
Vielleicht etwas viel Gefährlicheres?
Quelle: Verlag





Erster Eindruck: Es ist sehr lange her, dass ich mal wieder ein Buch vom Drachenmond Verlag gelesen habe. Durch den Buchrücken bin ich letzendlich auf dieses Buch aufmerksam geworden. Bereits die keline Version hat mir sehr gut gefallen und als ich das schöne Cover gesehen habe, musste ich es einfach mitnehmen! An dieser Stelle entschuldige ich mich noch einmal an die junge Dame hinter mir, die es sich ebenfalls kaufen wollte aber es nachbestellen musste.
Ich finde, dass das Cover nicht nur gut zur Protagonistin passt, sondern eindeutig die Schönheit zeigt, die von der Protagonistin nicht wahrgenommen wird. Dies liegt nicht nur an den Rosenblättern, diese unterstreichen das Aussehen viel eher. Auch die Platzierung und Schriftart für den Titel und Autor, finde ich gut gewählt. Es ist fraglich, ob die Fragen unbedingt auf dem Cover stehen müssen aber sie verfehlen ihre Wirkung dennoch nicht und machen neugierig auf meher. Habe ich schon gesagt, dass mir die Rosenblätter sehr gefallen - besonders weil sie violett schimmern? Haha, ich höre ja schon mit dem Schwärmen auf!



Erster Satz: Beim ersten Mal, als ich den Schatten in der Dämmerung sah, dachte ich mir noch nichts Böses dabei.(Ich war so frei und habe den Satz vom ersten Kapitel - statt vom Prolog genommen.)

Zum Buch: Ella ist alles andere als eine perfekte Protagonistin und das nicht nur aus dem Grund, weil ihr Leben anders gestaltet ist, als jenes typische Leben für Mädchen in ihrem Alter. Nach wenigen Kapiteln hat man das Gefühl, als würde man sich in einer neuen Version von "Die Schöne und das Biest" befinden. Dennoch überzeugt die Geschichte mit ihrem eigenen Charme. Also keine Sorge, ihr werdet nicht die Disneyversion zu lesen bekommen. Zumal die Stimmung in diesem Buch um einiges düsterer wirkt. Dennoch kam ich nicht um den Gedanken rum, dass mir einiges unlogisch erschien, selbst für eine Fantasy-Geschichte. Auch wenn viele bekannte Elemente in dem Buch vertreten sind, gleicht es keiner Eintönigkeit - stattdessen überzeugt die Geschichte mit überraschenden Wendungen.

Der Inhalt hatte etwas interessantes an sich, dass den Leser einerseits im Dunklen stehen lässt aber ihn andererseits zum miträtseln einlädt. Hinzu kommt die Spannung, die zwar nicht etwas komplett Neues verspricht aber den Leser sozusagen zum weiterlesen zwingt. Das schwierige bei meiner Rezension ist, dass ich natürlich wieder einmal nicht zu weit vorgehen darf.

Dennoch existieren im Buch einige Fehler - von den Tippfehlern sehe ich mal ab - die den Leser nicht komplett zufrieden stellen. Oder ich stehe mit dieser Meinung alleine da, weil ich die Logik mancher Situationen und Charaktere nicht verstehen konnte oder wollte.

An sich habe ich nichts auszusetzen, dass sich auf die Entwicklung der Geschichte bezieht, allerdings finde ich, dass eine gewisse Spannung, die sich gegen Ende der Geschichte zeigte, in gleicher Form öfters auftreten könnte.
Natürlich war sie etappenweise vorhanden aber nicht auf die gleiche Art und besonders in den letzten Kapiteln gefiel sie mir am meisten. Schade, dass sie nicht öfters vertreten war!



Charaktere: Ella gefiel mir als Protagonistin sehr gut und das nicht nur aus dem Grund, weil sie sehr von dem üblichen Muster der Protagonisten abweicht. Auch wenn ich manche Schritte nicht verstehen konnte, die sie gewählt hat... Meistens schien sie mir so unlogisch zu sein, sodass ich an manchen Stellen den Verstand der Menschen infrage stellte. Ich höre mich noch heute fragen: So unvernünftig kann man doch nicht sein, oder?Manche Schritte erinnerten mich sogar an Disneysversion von Die Schöne und das Biest aber wenn man Belle mit Ella vergleicht, wwaren die Handlungen von Belle für mich logischer und nachvollziehbarer. Dennoch gefällt mir die Entwicklung von Ella!


Crys hatte ebenfalls etwas an sich aber so wirklich warm wurde ich nicht mit ihm. Dies liegt nicht nur an den Taten, die er begonnen hatte, sondern allgemein an der Tatsache, dass es zum Teil vorhersehbar war, welche Entwicklung der Charakter annehmen würde.
Auch diese Einstellung "Ich darf nicht!", nervte mich sehr. Erstrecht aus dem Grund, weil ohnehin alles über Board geworfen wurde" Ja, die Gründe dahinter waren klar aber diese ändern sich doch nicht von jetzt auf gleich! Womöglich hätte man Crys in einem zweiten Teil besser zur Geltung bringen können.

Autor: Entweder bin ich blind oder im Buch befindet sich tatsächlich keine kurze Zusammenfassung zum Autor. Das finde ich schade, denn natürlich interessiere ich mich für den Autor und hätte mich darüber gefreut, einen kurzen Text zu diesem im Buch zu finden, immerhin gehört diese zu Buch - anstatt bei sonstigen Plattformen zu recherchieren. Aber nun gut!

Juliannas Schreibstil gefiel mir - abgesehen von einigen Tippfehlern - ganz gut. Er war flüssig zu lesen und ihre Ideen weckten nach und nach mehr Interesse. Mein Highlight war die Zusammenarbeit mit Mirjam - wer den Hund aus der Geschichte kennt oder meine Stories auf Instagram gesehen hat, wird den Grund verstehen. Die Autorin befasst sich mit einem schwierigen Thema, sodass sie die Protagonistin nicht logisch agieren lässt - zu meinem Bedauern!
Selbst für eine Geschichte fand ich es etwas ärgerlich. Hinzu kommt, dass die Autorin das Rad nicht neu erfindet - aber das ist gewisser Weise noch in Ordnung.
Auch wenn ich die Idee interessant fand, nach dem Motto "aus alt mach neu" zu gehen, war es mir an manchen Stellen doch zu viel. Vielleicht bilde ich es mir aber auch ein, dass mir eine Szene aus einem anderen Buch/Film bekannt vorkommt.

Die Autorin bringt in der Geschichte dennoch eine interessante Spannung auf, die ich gerne öfters gelesen hätte. Nur die Romantik in der Geschichte hat mich nicht überzeugen gar packen können.



Fazit: Räuberherz erschafft zwar keine komplett neue Geschichte und kein neues Muster von Protagonisten aber überzeugt dennoch mit einem düsteren und gleichzeitig gefühlvollen Schreibstil.
Auch die eigenen Ideen und die kleinen, amüsanten Überraschungen haben etwas positives an sich. Selbst wenn manche Handlungen der Protagonistin nicht immer nachvollziehbar ist, baut sich eine interessante und fesselnde Spannung auf, vor der man mehr lesen möchte. Ehrlich gesagt hätte ich sogar noch gerne eine Fortsetzung dessen Fokus sich mehr auf Crys richten würde - um z.B. mehr aus seiner Vergangenheit zu erfahren usw. (Aber bitte nicht den ersten Teil durchgehend aus seiner Perspektive!)



Bewertung



Eckdaten

Release: 8. Juni 2017
Format: Taschenbuch
Genre: Fantasy
Seiten: 400
Verlag: Drachenmond
Isbn:
978-3-95991-210-5
Preis: 14,90 €

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