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16. November 2017

[Rezension] Laura Kneidl - Berühre mich. Nicht [1]





Inhalt:
Sie dachte, dass sie niemals lieben könnte.
Doch dann traf sie ihn....

Als Sage in Nevada ankommt, besitzt sie nichts - kein Geld, keine Wohnung, keine Freunde. Nichts außer dem eisernen Willen, neu zu beginnen und das, was zu Hause geschehen ist, zu vergessen. Das ist allerdings schwer, wenn einen die Erinnerungen auf jedem Schritt begleiten und die Angst immer wieder über einen hereinbricht. So auch, als Sage ihren Job in einer Bibliothek antritt und dort auf Luca trifft. Mit seinen stechend grauen Augen und seinen Tätowierungen steht er für alles, wovor Sage sich fürchtet. Doch Luca ist nicht der, der er auf den ersten Blick zu sein scheint. Und als es Sage gelingt, hinter seiner Fassade zu blicken, lässt das ihr Herz gefährlich schneller schlagen.
Quelle: Verlag







Erster Eindruck: Ich bin ganz überrascht darüber, wenn ich euch sage, dass dieses Buch, dieses Mal kein Instagram-Kauf ist! Stattdessen bin ich durch die Listen der Neuerscheinungen auf dieses Bucuh aufmerksam geworden. Die Aufmerksamkeit auf das Cover gerichtet, muss ich ehrlich sein: es gefällt mir wirklich sehr.
Kein Foto-Cover, dass die Vorstellungen der Leser beeinflusst und kein Cover, dass zu dick aufgetragen wird. Auch die Gestaltung des Titels hat etwas positives an sich. Allerdings ich es wiederum zum Teil schade, dass sich nicht viel beim Cover zum zweiten Teil ändert - aber diese Meinung gehört zu einer anderen Rezension und vielleicht habe ich bis dahin meine Meinung schon wieder geändert!



Erster Satz: Ich habe keine Angst.

Zum Buch: Wie so viele Protagonisten, macht auch Sage bei dieser Geschichte keine Ausnahme! Aufgrund schlechter Erfahrungen sucht sie das Weite und plant einen Neuanfang, der sich doch etwas anders gestaltet als sonst. Ich muss zugeben, dass ich anfangs schon etwas skeptisch war. Allerdings war ich doch zu Beginn begeistert, weil sich endlich mal wieder etwas Neues in ein typisches Muster einschleicht.

Warum typisch?
Nun, sind nicht viele Charaktere in solchen Geschichten nicht so, wie es den Anschein macht?
Existieren in diesen Geschichten nicht bereits "Bad Boys" über Bad Boys?
Sehr ihr? Deswegen typisch. Doch die Autorin schafft es mit ihrer Protagonistin das typische Muster zu durchbrechen. Woran es liegt, mag ich euch nicht verraten, denn ich möchte euch nicht das Interesse nehmen.

Der Fokus richtet sich lange auf die Protagonistin und ihren Zustand, mit dem sie umzugehen lernt. Genau das ich sehr interessant! Oft wird etwas in den Raum geworfen, allerdings auch wieder fallen gelassen. Bei Sage jedoch, wirkte es so real und interessant, dass ich allein dafür ein Herz in der Bewertung vergebe! Jedenfalls ist mir beim Lesen nicht aufgefallen, dass sich mein Interesse bezüglich dieser Information oder durch die Gestaltung der Geschichte nachließ. Auch mit den Nebencharakteren wird das Interesse nicht geschmälert.

Die Entwicklung der Geschichte hat mir ebenfalls gefallen.
Sicher gab es einige Szenen, die mich als Leser bitter aufstoßen ließen aber gerade diese Einladung jener Emotionen beim Lesen hervorzurufen, sehe ich ebenfalls eher als einen Pluspunkt ab. Schließlich bezieht sich jene Reaktion auf das 'Mitfühlen' der Protagonistin und nicht auf die Gestaltung der Geschichte.

Zugegeben wurde dieses Buch sehr gehypt aber ich finde nicht, dass dieser Hype unberechtigt ist.


Charaktere: Sage fand ich durch ihren Zustand sehr interessant. Leider ist meiner Meinung nach sehr schnell zu erahnen, wodurch es hervor gerufen wurde aber das macht sie nicht uninteressant.
Sage macht auf mich den Eindruck, als würde sie versuchen es jedem Recht zu machen aber trotzdem verliert sie dabei nicht ihre Persönlichkeit. Sie wagt sich selbst weiter vor aber zieht sich dabei nicht den Schuh an, der ihr eigentlich nicht passt. Mir gefiel es sehr, dass sie nicht nur mit ihrer Situation weiterlebt, sondern dass sie auch Schritte tätigt, die sich erwachsener erscheinen lässt, als Anfangs gedacht.
Sage gefiel mir als Protagonistin sehr, besonderes mit ihren Schwächen, die nicht nur dafür sorgten, dass sie sich von anderen Protagonisten abhebt. Für mich war es interessant, dass sich der Fokus nicht darauf legt, dass sie ein ach so liebes Mädchen ist, dass dem "Bad Boy" verfällt. Deswegen verstehe ich auch nicht, warum sich viele Leser über Sages Störung den Mund zerreißen und sich darüber beschweren, dass es einen Großteil der Geschichte einnimmt. Es gehört zu ihrem Leben, dementsprechend hat die Autorin viel daraus gemacht und dafür gesorgt, dass sich die Protagonistin dementsprechend nachvollziehbar weiterentwickelt.
Allgemein hat sie mir wirklich gut gefallen und auch mit ihren Lebensumständen und Entwicklungen behaupte ich gerne, dass eine untypische aber sehr interessante Protagonistin ins "Leben" gerufen wurde. Ich bin sehr gespannt, wie es mit ihr weitergehen und wie sie sich weiterentwickeln wird.

Luca ist leider einer der Personen, dem das 'Bad Boy'-Image auf das Auge gedrückt wird. Allerdings würde ich sein Verhalten nicht unbedingt zu dieser Bezeichnung zählen. Vor allem, weil ich nicht viel - bzw. gar nichts davon halte!
Anstatt ihn als "Bad Boy" zu bezeichnen, ist er in meinen Augen viel eher ein junger Mann, der sein Leben genießt. Im wahrsten Sinne und eben nach seinem Interesse. Aus diesem Grund würde ich ihn nicht aus einem negativen Blickwinkel sehen ihn schon gar nicht als "Bad Boy" bezeichnen. (Ich sehe schon es kommen, bei irgendeiner Rezension wird es vorkommen, dass ich diese Bezeichnung verbiete :'D)
Dennoch muss ich zugeben, dass ich mit einer durchgehenden, arroganten und neckenden Art gerechnet habe. Gut, ein gewisses Ego ist vorhanden, wie üblich bei einem gutaussehenden Mann (nein, es soll kein Vorurteil sein), der sich darüber auch noch im klaren ist. Allerdings schätze ich es als ein gesundes Ego ein, sodass ich mich davon nicht stören ließ. Zumal er nach und nach andere Seiten offenbarte, die vermutlich nicht nur dafür sorgten, dass mich sein Charaktere sehr und noch dazu positiv überraschte.
Luca ist zwar in der Geschichte nicht zu knapp vorgekommen und verblasste neben Sage auch nicht aber ich bestimmt nicht die Einzige, die sagt, dass sie mehr über ihn lesen und erfahren möchte. Ich bin sehr gespannt, was dem Leser noch geboten wird!

Autor:
Laura Kneidl wurde 1990 in Erlangen geboren und entwickelte bereits früh in ihrem Leben eine Vorliebe für alles, was mit dem Schreiben zu tun hat. Inspiriert von zahlreichen Romanen begann sie 2009 an ihrem ersten eigenen Buchprojekt zu arbeiten. Seitdem wir ihr Alltag von Büchern, Katzen und Pinterest begleiten.
Quelle: Verlag / http://www.laura-kneidl.de/

Der erste Teil rund um die Geschichte von Saige und Luca ist durchgehend aus Saiges Perspektive beschrieben. Wie gewohnt durch diese Erzähl-Perspektive, geht es mehr in die Tiefe, in die Gedankenwelt der Protagonistin, die eine enge Verbindung aufbaut. Mir gefällt die Idee der Autorin ihre Protagonistin nicht zu perfekt auftreten zu lassen, auch dass der Hang zu einem nicht durchgehenden Happy End finde ich sehr gut gelungen.
Auch die ernste Thematik mit der sich die Autorin in der Geschichte auseinander setzt, fand ich ernst sowie realistisch umgesetzt. Es wirkt nicht so, als würde sie es unter- aber auch überschätzen. Damit baut sie eine fesselnde Spannung auf, die zwar mal nachlässt aber nicht durchgehend aus der Geschichte verschwindet. Allerdings ist leider einiges schnell zu erahnen, ich würde zumindest behaupten, dass sich die älteren Leser schnell die Hintergründe zurecht legen konnten.
In der Geschichte baut sich eine prickelnde Leidenschaft auf, die nicht überstürzt wirkt und nicht durch einen obszönen Schreibstil zerstört wird.

Allerdings fand ich die Altersempfehlung überraschend. Ab 14 Jahren?
Mir ist bewusst, dass dich kein Verkäufer nach einem Ausweis fragen wird, wenn du dir ein Buch kaufst aber...
In Anbetracht auf Saiges Vergangenheit und dem bitteren sowie grausamen Ernst dahinter, halte ich das Alter nicht wirklich für passend. Ja, zeigt mit dem Finger auf mich un dbezeichnet mich als Spaßbremse, nur weil ich es etwas realistischer sehe.


Fazit: Berühre mich. Nicht. hat mich durchgehend überrascht. Ich hatte mit einer typischen "Bad Boy-Geschichte" à la Royal oder sonstige Geschichten gerechnet. Umso überraschter wurde ich von der bitteren Tiefe der Story gefesselt und eines besseren belehrt. Auch hier erwähne ich noch einmal, dass ich die Altersempfehlung unpassend finde.
Die Autorin hat einen flüssigen Schreibstil und baut eine Protagonistin auf, auf dessen Schwächen durchgehend und realistisch eingegangen wird. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergehen wird und habe durchgehend eine Szene im Kopf, sodass ich hoffe, dass sie im zweiten Teil umgesetzt wird.
Ich bin gespannt!
Der zweite Teil Verliere mich. Nicht wird voraussichtlich am 26. Januar 2018 erscheinen.



Bewertung





Eckdaten

Release: 26. Oktober 2017
Format: Klappenbroschur
Reihe: 1/2
Genre: Roman, Romantik, New Adult
Seiten: 459
Verlag: Lyx
Isbn:
978-3-7363-0527-4
Preis: 12,90 €

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